Wolfgang Rottbauer: "Wir machen uns dann auf die Suche nach dem veränderten Gen, nach der veränderten Erbsubstanz in diesen Fischen, und stellen letztendlich einen direkten Zusammenhang zwischen dem Gendefekt und der Erkrankung her. Und untersuchen dann in einem zweiten Schritt Patienten. Wir betreuen hier in Heidelberg sehr viele Patienten mit Herzmuskelerkrankungen und untersuchen deren Erbinformation auf Defekte in den entsprechenden Genen."

So klar und logisch die Strategie zur Bekämpfung von Herzmuskelerkrankungen auch klingt, so komplex und aufwendig ist ihre Durchführung. Weil die Arbeit im Labor zu den Aktivitäten der Gene nur Details aufspüren kann, ist sie auch auf die Hilfe anderer Wissenschaften angewiesen. Wenn sich zu Biochemie und Genetik aber noch Physik, Informatik, klinische Forschung und andere Spezialdisziplinen gesellen, dann können die kleinen Fische noch einen großen medizinischen Beitrag leisten.

Die Frage ist nur: Wann?

"Ich denke mir, es wäre auch realistisch, davon zu träumen, dass es uns innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre gelingen wird, sehr viele neue Medikamente auf diesem Weg zu entwickeln, um den Patienten weiterhelfen zu können.", meint Dr. Rottbauer.

Die Hoffnung erscheint berechtigt, denn dank ihrer Fortpflanzungsfreudigkeit erweisen sich die Zebrafische im Dienste des Nationalen Genomforschungsnetzes als äußerst kooperativ.

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