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Um die Bestandteile der Alzheimer-Schere zu finden, hatte sich Haass ein raffiniertes Testsystem ausgedacht: Er schleuste die Gene, von denen er vermutete, dass sie die Bauanleitung für die „Gamma-Sekretase" beinhalten, in Bäckerhefe-Zellen ein.
Bäckerhefe, als Backzutat für's Brot kennt sie jeder. Aber wie konnten die Hefezellen den Münchner Wissenschaftlern von Nutzen sein?
Professor Haas und sein Team haben die Hefezellen so verändert, dass sie sich blau färben, sobald die „Gamma-Sekretase" funktioniert und schneidet. Nur wenn alle Gene, die Bauanleitungen für die Bestandteile der Mini-Schere tragen, in einer Hefezelle vorhanden waren, konnte die Schere arbeiten. Und nur dann färbten sich die Hefezellen blau.
So konnte Haass anhand der Bäckerhefen-Farbe die Gene für die Bestandteile der „Gamma-Sekretase" identifizieren: vier Gene tragen die Bauanleitung für die Gamma-Sekretase. Insgesamt besteht diese Schere aus einem Komplex von vier Proteinen, die sich alle in der Zell-Hülle befindent.
Das Testsystem kann nun dazu verwendet werden, Chemikalien zu entwickeln, die die Schneidefunktion der „Gamma-Sekretase" blockieren. Wenn die Stoffe die falsch schneidende Minischere lahm legen, dann bleiben die Hefezellen ungefärbt. Es handelt sich dann um potenzielle Medikamente gegen Alzheimer, die weiter getestet werden können.
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