Platzsparend aufgewickelt: Der DNA-Faden ist um Eiweißkugeln ("Histone") gelegt wie um Lockenwickler.
Grafik: Joseph Roland. |
Der Erbinformationsfaden DNA ist sehr platzsparend aufgewickelt - wie um Lockenwickler. Als "DNA-Wickler" dienen bestimmte Eiweiße - sogenannte "Histone" – die sehr dicht beieinander liegen.
Wenn aber bestimmte Informationen vom Speichermedium DNA abgelesen werden sollen, muss sich der Erbgut-Faden zumindest teilweise von den Histonen abwickeln. Denn der entsprechende Bereich muss gut zugänglich sein, damit die kleinen Werkzeuge, die für das Ablesen der DNA zuständig sind, an diese Region andocken können.
Und genau da liegt häufig das Problem: Oft verändern sich Körper-Zellen deshalb zu bösartigen Krebs-Zellen, weil sich bei ihnen ein Programmfehler eingeschlichen hat - und zwar eine Störung, die bewirkt, dass die "DNA-Wickler" eng nebeneinander bleiben. Die Gene können dann nicht mehr abgelesen werden, denn das Lesewerkzeug kann sie kaum noch erreichen.
So kann die Info abgerufen werden: Das Lesegerät könnte jetzt bequem von allen Seiten den Erbgut-Faden erreichen. |
So werden aus Krebs-Zellen in vielen Fällen wieder normale Zellen. Im Experiment funktioniert das schon gut. Sowohl in Versuchen mit gezüchteten Krebs-Zellen als auch mit Blutkrebs-Zellen, die Patienten entnommen.
"Valproinsäure wirkt unterschiedlich gut auf verschiedene Krebsarten", erläutert Dr. Heinzel. "Besonders vielversprechend erscheint die Behandlung von Leukämien, Dickdarmkrebs und dem bösartigen Hautkrebs."
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Neues therapeutisches Molekül treibt Krebszellen in den Selbstmord - Das Eiweiß stört eine Signalkette, die viele Krebszellen zum Überleben brauchen.