Grüner Tee: Therapiemittel gegen die Huntington-Krankheit?
Die Substanz EGCG, die aus grünem Tee gewonnen wird, bremst die Verklumpung des Huntingtin-Eiweißes.
Wikimedia Commons (Ersteller: wikimol). Nutzung der Darstellung gemäß GNU Freier Documentationslizenz.
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Bei der Huntington-Krankheit setzt sich das Eiweiß Huntingtin in den Zellkernen von Nervenzellen ab. Aufgrund eines genetisch bedingten Fehlers verliert das Eiweiß seine normale Struktur, sodass die Zelle es nicht mehr abbauen kann. Huntingtin reichert sich so übermäßig an und behindert in dieser hohen Konzentration wichtige Stoffwechselvorgänge der Zelle: Die Nervenzellen werden langsam vergiftet. Die neuen Ergebnisse der NGFN-Forscher zeigen, dass EGCG diesen Verklumpungsprozess verlangsamt, und belegen somit wissenschaftlich die heilende Wirkung des grünen Tees.
EGCG und andere Inhaltsstoffe des grünen Tees wurden bereits in klinischen Studien für andere Krankheiten, vor allem Krebs, getestet und haben sich als sehr verträglich für den Menschen herausgestellt – eine Eigenschaft, die EGCG zu einem sehr geeigneten Kandidaten für ein Medikament gegen die Huntington-Krankheit macht.
Die Huntington-Krankheit (veraltet Chorea Huntington oder erblicher Veitstanz) wurde 1872 erstmals von dem amerikanischen Arzt George Huntington beschrieben. Sie gilt als unheilbar und führt dazu, dass Betroffene im Laufe ihres Lebens immer stärker von heftigen, unkontrollierbaren Bewegungen gequält werden. Die Erkrankung hat auch Einfluss auf die Gedächtnisleistung und psychische Verfassung der Betroffenen, wichtige Körperfunktionen wie das Schlucken sind schließlich unmöglich.