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Zu wenig Schlaf, Schokolade, Hormonschwankungen, der gestrige Wetterumschwung – die Auslöser für Migräne sind vielfältig. Trotzdem scheinen der Migräne bei sehr vielen Patienten genetische Veranlagungen zugrunde zu liegen.
Dr. Christian Kubisch und seine Arbeitsgruppe am Institut für Humangenetik der Universität Bonn haben jetzt eine dieser Erbanlagen nachgewiesen. Sie entdeckten Veränderungen in einem Gen, das an der Entstehung der häufigen Migräne-Formen beteiligt ist, der Migräne mit und ohne Aura.
Weil Migräne in manchen Familien gehäuft auftritt, hatte man schon lange angenommen, dass Migräne auch vererbt wird. Um zu klären, ob an dieser Vermutung tatsächlich etwas dran ist, befragten die Forscher Betroffene und ihre Familien und entnahmen Blutproben. Aus dem Blut isolierten sie die Erbsubstanz DNA und verglichen sie mit der DNA von Gesunden. Die Wissenschaftler fanden so Veränderungen in einem DNA-Abschnitt, die nur bei Mitgliedern solcher Migräne-Familien nachzuweisen waren und die die Funktion des betroffenen Gens negativ beeinflussen. Damit liegt jetzt möglicherweise ein Ansatzpunkt für neue Therapien vor, mit denen Migräne erstmals ursächlich bekämpft werden könnte.
Seite 2: Interview mit Dr. Christian Kubisch
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Böse Geister unter der Schädeldecke Migräne gibt es nicht erst, seitdem Stress und Hektik unseren Alltag bestimmen. Schon in griechischen Schriften, die über 3.000 Jahre alt sind, werden die typischen Symptome beschrieben. Unsere Vorfahren glaubten, dass böse Geister die Kopfschmerzen verursachen. Gebete, Opfergaben und Geisterbeschwörungen gehörten daher zu den üblichen Behandlungsmethoden. In schweren Fällen wurde sogar ein Loch in die Schädeldecke gebohrt, damit die bösen Geister entweichen konnten. Inzwischen bleiben Migräne-Patienten von solchen drastischen Maßnahmen zum Glück verschont. Doch trotz einer Reihe von wirksamen Medikamenten können viele noch immer nicht dauerhaft von ihren Schmerzen befreit werden. |
