und den Artikel "Hohe Kortisol-Spiegel können depressiv machen"
|
Das liegt daran, dass die Wirksamkeit der Antidepressiva auch von dem Erbgut des Patienten abhängt. Das haben Wissenschaftler des Nationalen Genomforschungsnetzes jetzt erstmals nachgewiesen.
Die Forscher vom Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München entdeckten, dass Antidepressiva schon nach zwei Wochen erfolgreicher wirken, wenn die Patienten in ihrem Erbgut eine bestimmte Variante des FKBP-5-Gens haben, während Patienten mit anderen FKBP-5-Genvarianten selbst nach fünf Wochen noch nicht diesen Grad an Besserung erreichen.
Vielleicht ist es also bald möglich, vorherzusagen, ob bestimmte Medikamente bei einem Patienten helfen oder nicht. Die Therapie bei einer Depression könnte dann wesentlich erfolgreicher und effizienter geplant werden.
Die Forscher wollen als nächstes klären, warum die „heilsame“ Variante des FKBP-5-Gens die Wirkung von Antidepressiva beeinflussen kann. Einen ersten Anhaltspunkt haben die Wissenschaftler bereits: Das FKPB-5-Gen reguliert die Wirkung von Hormonen in Stresssituationen und kleine Veränderungen in dem Gen könnten zur Folge haben, dass Antidepressiva diese „Stresshormone“ besonders gut regulieren.
Das Projekt ist Teil des Forschungsbereiches „Erkrankungen des Nervensystems“ im Nationalen Genomforschungsnetz. Mehrere spezialisierte Wissenschaftler-Teams arbeiten hier zusammen, um die genetischen Ursachen und Therapiemöglichkeiten von neurologischen Erkrankungen zu erforschen.