Fehlerhafte „Schleuse“ im Gehirn verursacht Epilepsie

Weltweit leiden rund 70 Millionen Menschen an einer idiopathischen Epilepsie, einer Epilepsie-Erkrankung ohne erkennbare Ursache.

Hans Guck-in-die-Luft aus dem "Struwwelpeter", dessen "Blick stets am Himmel hing", bis er "Bauz! Perdauz!" stürzte, könnte gut unter einer solchen Epilepsie gelitten haben.

"Diese Variante trifft meist Kinder im vierten und fünften Lebensjahr", erklärt der Bonner Mediziner Dr. Armin Heils. "Sie werden für zehn oder zwanzig Sekunden bewusstlos, drehen ihre Augen zum Himmel, laufen dabei aber weiter - bis sie schließlich stolpern und stürzen."

Die Symptome können sehr unterschiedlich sein: sekundenlange Bewusstlosigkeit, Zuckungen der Arme oder Beine, aber auch schwere Krampfanfälle. Manche Jugendlichen entwickeln auch die bedrohlichen Grand-Mal-Anfälle mit Bewusstlosigkeit, schweren Muskelkrämpfen und Schaumbildung vor dem Mund.

Im Nationalen Genomforschungsnetz wird nach den Ursachen dieser Krankheit gefahndet. Mit Erfolg: Dr. Heils und seine Mitarbeiter haben ein defektes Gen entdeckt, das Epilepsien auslösen kann. Das Erbgut von 46 Familien, in denen diese Form der Epilepsie häufig vorkam, brachte Dr. Armin Heils und sein Team auf die Spur dieses Gens. Es handelt sich um den fehlerhaften Bauplan für winzige Kanäle, die eine Schleusenfunktion für Chlorid-Ionen besitzen.

 
NGFN

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